Abkochgebot in Erdeborn

Die Einwohner von Erdeborn (Seegebiet Mansfelder Land) müssen das Trinkwasser seit Donnerstag bis auf Weiteres abkochen. Darüber informierte die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH ihre Kunden in Erdeborn unverzüglich per Handzettel in den Briefkästen, über ihre Internetseite und in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung auch in den sozialen Medien. Außerdem verteilten Mitarbeiter des Wasserversorgers in den Kindergärten des Ortes und in der Grundschule am Donnerstag "Mobiles Trinkwasser" in Fünf-Liter-Kartons. Martin Blümel, Bürgermeister im Seegebiet, ist ebenfalls informiert.

Die Ergebnisse mehrerer Proben hatten am 8. August eine bakteriologische Verunreinigung des Trinkwassers durch Enterokokken gezeigt. Daraufhin verhängte das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz ein Abkochgebot für das Trinkwasser im Ort, um gesundheitliche Nachteile für die Bewohner zu vermeiden. 

"Wir stimmen uns bei allen Maßnahmen eng mit dem Gesundheitsamt ab und sind dabei, die Ursache für die Verunreinigung zu ermitteln. Gleichzeitig wird das Versorgungsnetz engmaschig beprobt", sagt Michaela Haltrich, Leiterin der MIDEWA-Niederlassung Mansfelder Land - Querfurter Platte am Freitagmorgen. Verschiedene Maßnahmen seien bereits eingeleitet worden. So wird zum Beispiel das Trinkwasser innerhalb des Ortsnetzes verstärkt desinfiziert. Eine der beiden Speicherkammern des Hochbehälters Erdeborn wurde bereits gereinigt und auf bauliche Mängel hin überprüft. Auf den ersten Blick habe man keine Verunreinigungen oder Risse feststellen können, erläutert Michaela Haltrich. Man suche jedoch weiter intensiv nach möglichen Wassereintrittsstellen, um mögliche  zukünftige Verunreinigungen auszuschließen. Die zweite Kammer wird derzeit ebenfalls geleert und in wenigen Tagen gereinigt und überprüft.

"Parallel dazu haben wir an mehreren Stellen im Ort weitere Proben genommen, die nun in akkreditierten Laboren bakteriologisch untersucht werden", informiert Michaela Haltrich. Mit den Ergebnissen rechnet die MIDEWA frühestens Mitte der kommenden Woche. Die derzeitigen Probenahmen beschränken sich nicht nur auf das Ortsnetz von Erdeborn, sondern werden auch auf die umliegenden Ortschaften ausgeweitet. “Bisher wurden außerhalb von Erdeborn allerdings keine Beeinträchtigungen der Trinkwasserqualität festgestellt”, betont Michaela Haltrich.

Die rund 950 Einwohner von Erdeborn werden gebeten, das Trinkwasser derzeit nur im abgekochten Zustand zu trinken. Dazu sollte das Wasser sprudelnd aufgekocht werden und dann allmählich, mindestens zehn Minuten, abkühlen. Gleichzeitig sollten für die Zubereitung von Nahrung, das Abwaschen von Obst und Gemüse, für die Herstellung von Eiswürfeln sowie zum Zähneputzen und Reinigen offener Wunden ausschließlich abgekochtes Wasser verwendet werden. 

Ohne Einschränkung kann das Wasser weiterhin für die Toilettenspülung oder auch zum Duschen, Baden oder Wäsche waschen genutzt werden. Auch für die Versorgung von Haustieren ist es nicht notwendig, das Wasser vorher abzukochen. 

Über diese Vorkehrungen, die dem Schutz der eigenen Gesundheit dienen, informiert die MIDEWA auch auf ihrer Internetseite unter "Aktuelle Hinweise für MIDEWA-Kunden" auf der Startseite. 

"Sobald das Abkochgebot wieder aufgehoben werden kann, werden wir die Bewohner in Erdeborn sofort per Handzettel und auch auf unserer Internetseite informieren", erklärt Michaela Haltrich. Allerdings sei im Moment nicht abschätzbar, wann das der Fall sein wird. Erst müsse das Trinkwasser wieder allen Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügen, sodass es bedenkenlos direkt aus dem Hahn genutzt werden kann. 

Bei Fragen ist der Kundenservice der MIDEWA zu den Geschäftszeiten unter der Rufnummer 03496/30 88 999  beziehungsweise rund um die Uhr (auch an den Wochenenden) unter der kostenlosen 24-Stunden-Bereitschaftsnummer 0800/0010229 zu erreichen.