Abkochgebot in Erdeborn aufgehoben

Die Kunden der MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH in Erdeborn (Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land) müssen das Trinkwasser nicht länger abkochen. Am Freitag, dem 30. August, hat das Gesundheitsamt des Landkreises Mansfeld-Südharz das Abkochgebot aufgehoben. Das Trinkwasser kann wieder bedenkenlos direkt aus dem Hahn getrunken werden.

Nachdem am 8. August eine bakteriologische Verunreinigung des Trinkwassers durch Enterokokken und coliforme Keime im Erdeborner Ortsnetz nachgewiesen worden ist, verhängte das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich ein Abkochgebot für das Trinkwasser, um gesundheitliche Nachteile für die rund 950 Einwohner zu vermeiden. 

Nun kann der Wasserversorger wieder Entwarnung geben. In den Proben vom Montag, Dienstag und Mittwoch dieser Woche sind keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden. In allen Prüfberichten, die das Gesundheitsamt der MIDEWA am Freitag zur Verfügung stellte, bescheinigt das Labor dem Trinkwasser in Erdeborn eine einwandfreie Qualität. Das Gesundheitsamt hob das Abkochgebot daraufhin mit sofortiger Wirkung auf. 

"Wir sind erleichtert, dass das Trinkwasser in Erdeborn wieder allen behördlichen Vorschriften entspricht und die umfangreichen Maßnahmen Wirkung gezeigt haben. Wir danken den Bewohnern von Erdeborn für ihr Verständnis und ihre hohe Disziplin in dieser außergewöhnlichen Situation", sagt Michaela Haltrich, Leiterin der MIDEWA-Niederlassung Mansfelder Land - Querfurter Platte. 

Bis auf Weiteres werden an zwei Tagen pro Woche in den beiden Kindertagesstätten von Erdeborn und in einem vorgelagerten Wasserzählerschacht vorsorglich Wasserproben genommen und analysiert. So die Vereinbarung mit dem Gesundheitsamt. 

Die Anwohner werden per Handzettel über die Aufhebung des Abkochgebotes informiert. Das Trinkwasser entspricht wieder allen Vorgaben der bundeseinheitlichen Trinkwasserverordnung. 

Durch engmaschige Untersuchungen des Trinkwassers in den vergangenen Wochen konnten zwar mögliche Ursachen für die Verunreinigung ausgeschlossen werden, die Quelle ist jedoch nicht eindeutig zu identifizieren. “Gerade bei hohen Temperaturen kann es passieren, dass sich einzelne Mikroorganismen genau dort vermehren, wo das Wasser mehr oder weniger ruht, wie das in einem Hochbehälter der Fall ist. In permanent durchflossenen Leitungen haben Bakterien es deutlich schwerer, sich auszubreiten", erläutert Michaela Haltrich. Dies erkläre auch, warum das Trinkwasser in der Ortslage jederzeit einwandfrei gewesen ist. "Auch hier sind regelmäßig Proben genommen worden - ohne Auffälligkeiten im Befund. Im Gegensatz zu Erdeborn werden die Haushalte in Aseleben aber nicht aus dem Hochbehälter Erdeborn, sondern direkt über die Transportleitung mit Trinkwasser versorgt”, schildert Michaela Haltrich. Um sicherzugehen, dass es im Hochbehälter Erdeborn nicht erneut zu einer Anreicherung von Mikroorganismen kommen kann, wird das darin befindliche Trinkwasser vorsorglich bis zum Ende der Hitzeperiode desinfiziert.