Alle Verkehrsteilnehmer, die auf der Landesstraße 72 zwischen Sandersleben und Welfesholz unterwegs sind, müssen ab 7 Uhr am Dienstagmorgen (27. Juni 2023) bis voraussichtlich 18 Uhr mehr Zeit einplanen. Bis dahin ist die Ausfahrt des vielbefahrenen Kreisverkehrs Richtung Sandersleben gesperrt. Eine Umleitungsstrecke ist ausgeschildert.
Die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH bekommt ein aus mehreren Teilen bestehendes, tonnenschweres Schachtbauwerk geliefert. Mit Hilfe eines Autokrans, der seine krakenartigen Beine mitten auf der Landesstraße 72 ausfahren muss, um die nötige Standsicherheit zu haben, wird der Betonschacht in der vorbereiteten Baugrube platziert.
"Wir bauen zwischen Siersleben und Welfesholz eine komplett neue, zusätzliche Einspeisung, um die Trinkwasserversorgung in der Region auch bei großer Hitze und Trockenheit zuverlässig gewährleisten zu können", informiert Peter Erfurth, Leiter Betrieb der MIDEWA für die Niederlassung Mansfelder Land - Querfurter Platte. Diese Arbeiten haben im Winter begonnen, als auf einer Ackerfläche bei Siersleben die Versorgungsleitung untergepflügt wurde. Auch in der Ortslage Welfesholz liegt bereits ein Teil der neuen Versorgungsleitung. Die ist nach Aussage des zuständigen MIDEWA-Projektleiters Herbert Krause im Horizontal-Bohrspülverfahren in die Erde gebracht worden. "Dabei vermeidet man einen offenen Rohrgraben und treibt die Leitung über Start- und Zielgruben unterirdisch voran", schildert er.
Nachtrag:
Mit der rund 4,3 Kilometer langen Trinkwasserleitung will die MIDEWA die Versorgungssicherheit in der gesamten Region - bis in Richtung Saale - weiter stabilisieren und mögliche Druckschwankungen, die aus teils sehr hohen Wasserverbräuchen resultieren, ausgleichen. Davon werden schon in den kommenden Wochen unter anderem die Orte Hettstedt, Gerbstedt, Arnstein, Aschersleben und Alsleben profitieren.
"Wir haben im Galghügel, dem Hochbehälter in Gerbstedt, durch intelligente Druckregelventile bereits Maßnahmen getroffen, um die Verteilung des Trinkwassers optimal zu gestalten. Diese zusätzliche Einspeisung ist ein weiterer Baustein", sagt Peter Erfurth, der hofft, dass die neue Leitung so schnell wie möglich fertiggestellt werden und ans Netz gehen kann. Das hänge allerdings maßgeblich davon ab, ob die bestellten Armaturen rechtzeitig geliefert würden.
Das Trinkwasser für die Region wird vorwiegend aus dem Hochbehälter Ritterode gespeist, der mit über 20 000 Kubikmetern Fassungsvermögen der größte im gesamten MIDEWA-Versorgungsgebiet ist. Die neue Versorgungsleitung besteht aus Kunststoff (Polyethylen) und verfügt über einen Durchmesser von 225 Millimetern, erläutert Peter Erfurth und ist froh, dass man auf diese Weise eine zusätzliche Entlastung für das bestehende Netz erreichen werde. In Zeiten des Klimawandels seien Maßnahmen wie diese unerlässlich, damit die MIDEWA ihrer Aufgabe in der Daseinsvorsorge - und die Belieferung der Menschen mit dem Lebensmittel Nummer 1 ist ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge - mit der gebotenen Zuverlässigkeit gerecht werden kann.
Sobald der vier Meter lange, drei Meter breite und zwei Meter hohe Betonschacht an Ort und Stelle platziert ist, wird an dessen technischer Ausstattung gearbeitet. "Hier werden nachher alle Versorgungsleitungen zusammengeschaltet", weiß Herbert Krause und kündigt einen arbeitsintensiven Endspurt in diesem Projekt an.
Nachtrag:
Auch das PUNKTum Fernsehen war vor Ort und hat über die Baumaßnahme berichtet. Den Beitrag vom 27.06.2023 finden Sie hier.