In der Stadt Teuchern, einer Einheitsgemeinde im Burgenlandkreis, hat die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH jetzt eines ihrer größten Bauvorhaben der vergangenen Jahre erfolgreich abgeschlossen. Seit dem 13. November 2024 werden die Ortslage Prittitz sowie die dazugehörigen Ortsteile Plennschütz und Plotha nun mit Fernwasser versorgt.
"Wir haben die Versorgungssituation in der Region komplett neu gestaltet und sind nun in der Lage, unsere Kunden zuverlässig mit dem weicheren Fernwasser beliefern zu können - gleichzeitig sparen wir Energie und damit CO2", informiert Michael Stelzl, Leiter der verantwortlichen MIDEWA-Niederlassung Saale - Weiße Elster.
Effekte für mehrere Hundert Kunden
Seit 2022 waren mehrere Bauabschnitte erforderlich, um die Ortslage Prittitz mit den beiden Ortsteilen sowie die Ortschaften Schönburg und Possenhain, die zum Versorgungsgebiet des Wasser- und Abwasserverbandes (WAV) Saale-Unstrut-Finne gehören, an das Fernwasserversorgungsnetz anzuschließen. Die Umstellung betrifft insgesamt rund 320 Kunden. Umliegende Ortschaften bekommen bereits seit längerem Trinkwasser aus dem Wasserwerk Torgau-Ost der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH, dem wichtigsten Vorlieferanten der MIDEWA. Nun gehört auch Prittitz dazu.
Vier Bauabschnitte realisiert
Das Projekt war in vier Bauabschnitte aufgeteilt. Die ersten Arbeiten sind im Jahr 2022 gestartet. Damals wurde entlang der Landesstraße 199 zwischen Priestädt und Gröbitz auf einer Länge von circa 750 Metern eine neue Kunststoffleitung verlegt.
Der zweite Bauabschnitt erfolgte 2023 und erstreckte sich zwischen dem Hochbehälter Stößen und der Ortslage Priestädt. Gebaut wurde hier eine neue Leitung auf circa 2 550 Metern.
Parallel dazu begann die MIDEWA mit den Arbeiten am dritten Bauabschnitt: In der Ortslage Gröbitz (Bereich Siedlung bis zum Schmiedeweg) entstand auf rund 550 Metern Länge eine neue Versorgungsleitung. Bis November 2023 realisierte das Unternehmen dieses Teilstück. Und damit das Trinkwasser, das nun im freien Gefälle vom Hochbehälter Stößen nach Gröbitz fließt, in den etwas höher gelegenen Bereichen von Gröbitz ebenfalls mit dem nötigen Druck ankommt, wurde eine kleine Druckerhöhungsstation am Ortsausgang Richtung Stößen errichtet.
Im vierten und letzten Bauabschnitt ist seit Mai 2024 eine neue Versorgungsleitung zwischen Gröbitz und Prittitz entstanden. Ein 1 450 Meter langes Teilstück entlang der Landesstraße 199. Im Oktober wurde schließlich in Prittitz ein Betonschacht gesetzt und mit der nötigen Technik ausgerüstet, um den Druck des Fernwassers, das hier im freien Gefälle ankommt, auf einen haushaltsüblichen Wert zu reduzieren, wie Daniel Müller erklärt. Er ist Technischer Leiter der MIDEWA-Niederlassung Saale - Weiße Elster und für die Gesamtmaßnahme verantwortlich.
"Insgesamt", ergänzt Daniel Müller, "haben wir auf fast fünfeinhalb Kilometern Länge neue Leitungen verlegt, um das weichere Fernwasser in die Region zu bringen." Das sei in der Planung und Umsetzung ein anspruchsvolles Vorhaben gewesen. In Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten seien die jeweils optimalen Verlegearten angewendet worden: die offene Bauweise mit Rohrgraben, das Pflugverfahren auf lockerem Ackerboden oder auch das horizontale Spülbohrverfahren, bei dem die Leitungen unterirdisch über Start- und Zielgruben eingezogen werden.
Marcel Schneider, Bürgermeister der Stadt Teuchern, freut sich, dass die Anbindung der Ortslage nun vollzogen ist: "Mit dem Abschluss der Baumaßnahme durch die MIDEWA verbessert sich die Lebensqualität der in Prittitz lebenden Menschen deutlich. Durch das weichere Trinkwasser findet zudem eine finanzielle Entlastung unserer Einwohner statt, da sich die Haltbarkeit von elektrischen Geräten verlängert. Indirekt leistet die Maßnahme der MIDEWA also auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung und Schonung unserer Ressourcen."
Beachtlicher Beitrag zum Umweltschutz
Nicht zu verachten auch der Energie-Einspareffekt: Dank der neu gebauten Leitung ist die Trinkwasserversorgung im freien Gefälle ohne zusätzliche technische Unterstützung möglich. "Bisher mussten wir in Prittitz eine Druckerhöhungsstation betreiben, die wir nun in den Standby-Betrieb versetzen können", sagt Daniel Müller. Dadurch ließen sich pro Jahr rund 10 000 Kilowattstunden Strom einsparen. Übrigens können die Verbraucher in Gröbitz und Priestädt (Stadt Stößen) jetzt ebenso im freien Gefälle über die neu gebaute Verbindungsleitung mit dem Lebensmittel Nummer 1 beliefert werden. Daraus resultiere eine Stromeinsparung von weiteren 5 000 Kilowattstunden jährlich. "Damit leisten wir einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz und können jährlich rund sechs Tonnen CO2 einsparen", erwähnt Michael Stelzl als angenehmen Nebeneffekt dieser Großbaustelle der MIDEWA im Burgenlandkreis.