Mit einer Photovoltaik-Anlage auf der 500 Quadratmeter großen Dachfläche des Wasserwerks Köthen (Süd) hat die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH ihr erstes Großprojekt auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien umgesetzt. „Baulich ist die Anlage fertig, es sind alle Installationen hergestellt, jetzt warten wir noch auf die letzten Zuarbeiten des Netzbetreibers - und dann können wir die Anlage Anfang des Jahres in Betrieb nehmen", informiert Christoph Künzel, der Energiemanagementbeauftragte der MIDEWA.
Er hatte in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun, um das Köthener Projekt in Zeiten von Lieferschwierigkeiten, personellen Engpässen bei den Fachfirmen und immensen Preissteigerungen fristgerecht umzusetzen. „Der sorgsame und bewusste Umgang mit Energie ist für uns aber nicht erst ein Thema, seit die Preise explodiert sind. Wir beschäftigen uns seit vielen Jahren damit, Anlagen energetisch zu optimieren und Ressourcen einzusparen, wo es sinnvoll und technisch möglich ist. Erneuerbare Energien", weiß Christoph Künzel, „sind grundsätzlich ein wichtiger Beitrag in der globalen Klimakrise; die aktuelle Situation am Energiemarkt war für uns als MIDEWA nicht der Auslöser, diesen Weg einzuschlagen." Die Pläne seien entschieden früher entstanden.
Die Bedingungen am Köthener Wasserwerk waren nahezu optimal, um hier großflächig die Energie der Sonne zu nutzen. Die ebene Dachfläche ist mit 196 Modulen und somit 380 Quadratmetern Generatorfläche bestückt. Errichtet wurde die Anlage in Ost-West-Ausrichtung mit einem speziellen Montagesystem für Flachdächer. Insgesamt verfügt die erste Photovoltaik-Anlage der MIDEWA über eine Leistung von 77,4 kWp. „Das ist schon eine Hausnummer", schätzt Christoph Künzel ein. Für Einfamilienhäuser kämen in der Regel Anlagen mit einer Leistung zwischen fünf und zehn kWp zum Einsatz.
Dass die MIDEWA allein mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Köthener Wasserwerks circa 32 Tonnen CO2 jährlich einsparen kann, sei ein weiterer Effekt, der dem Klima nützt, erwähnt Christoph Künzel.
Mit seiner Investition in der Bachstadt will sich der Wasserversorger vor allem etwas unabhängiger von externen Stromanbietern machen und zugleich einen Teil des Strombedarfs im Wasserwerk aus eigenen, erneuerbaren Quellen generieren. Energie benötigen hier in erster Linie die leistungsstarken Pumpensysteme, die das hier aufbereitete und aus Brunnen bei Fernsdorf kommende Trinkwasser sowie Fernwasser aus dem Vorharz, in das Köthener Versorgungsnetz überleiten.
„Übers Jahr gerechnet wollen wir ab 2023 ein Fünftel der benötigten Elektroenergie im Wasserwerk mit unserer Pilotanlage erzeugen", informiert Christoph Künzel. Die Anlage sei so konzipiert, dass die MIDEWA damit sogar noch überschüssige Elektroenergie ins öffentliche Netz einspeisen kann.