"Ich habe einen tollen Beruf"

In der Köthener Badewelt sorgen der 28-jährige Christopher Bechert und seine Kollegen für die Sicherheit der Gäste / Tag des Schwimmmeisters am 22. Mai

Christopher Bechert ist einer von vielen Mitarbeitern in der Köthener Badewelt, die zuverlässig für die Sicherheit der Badegäste sorgen. Gerade deshalb wird am 22. Mai, dem Tag des Schwimmmeisters, nicht gefeiert: "Natürlich arbeiten wir", sagt der 28-Jährige und findet es "ganz nett", einen Beruf auf diese Weise in den Fokus zu rücken.

Der Beruf des Schwimmmeisters, klärt er auf, gibt es strenggenommen gar nicht. "Wir werden zwar oftmals so bezeichnet, aber wir sind Fachangestellte für Bäderbetriebe." Seine Ausbildung absolvierte er von 2011 bis 2014 in der Köthener Badewelt, der Sport- und Freizeitanlage am Ratswall. Gleich nach dem Ende seiner Ausbildung bekam er einen Arbeitsvertrag mit der MIDEWA-Tochter INFRA Service Sachsen-Anhalt GmbH und ist seither hier beschäftigt. 

Mittlerweile bildet er selbst Nachwuchskräfte aus. Seit 2019 darf er das. Damals qualifizierte sich Christopher Bechert, der mittlerweile in Bernburg lebt, zum Ausbilder. "Das hat mich interessiert und außerdem brauchen wir jemanden, der diese Qualifikation hat", erinnert er sich. Sein Ausbilder Hans Wilhelm Weis war damals in Rente gegangen. 

Bevor der junge Mann sich für seine Ausbildung entschieden hatte, informierte er sich gründlich. Praktika und Schnuppertage in verschiedenen Branchen gehörten dazu. "Ich wollte wissen, was mich erwartet und nicht überrascht werden", berichtet er, dass er sich "einen abwechslungsreichen und interessanten Arbeitsalltag" gewünscht hatte. Den hat er in der Köthener Badewelt. Schon die Tatsache, dass jeden Tag andere Gäste da seien, findet er toll. Mal kämen Vereine zum Training, dann die Kinder zum Schwimmunterricht oder Kursteilnehmer. Die Technik müsse gewartet werden, die Badewasserqualität regelmäßig überwacht - und dann hat er jetzt noch eine besondere Herausforderung zu meistern: Er betreut nämlich zwei Auszubildende. 

Steven-Tom Hanson ist zurzeit im zweiten Lehrjahr, kommt aus Aken (Elbe) und ist 24 Jahre alt. Für ihn ist es seine zweite Ausbildung. Lucas Ladebeck steht kurz vor der Abschlussprüfung. Der 20-Jährige aus Gröbzig befindet sich im dritten Lehrjahr. Ihre theoretische Ausbildung absolvieren die Beiden im Berufsschulzentrum Wittenberg, das praktische Rüstzeug bekommen sie in der Köthener Badewelt von den Kollegen vermittelt. 

Christopher Bechert hat viel Spaß daran, sein Wissen weiterzugeben. "Ich habe einen tollen Beruf, der alles andere als eintönig ist. Man muss immer ein waches Auge auf die Gäste haben. Es kann jederzeit etwas passieren", weiß er. Ein Student zum Beispiel sei durch einen Krampf im Wasser in eine Notsituation geraten. Kinder, ergänzt er, würden oftmals die Kraft der Wellen im Strömungskanal unterschätzen und ältere Menschen kämen auf den nassen Fliesen leicht ins Rutschen. Da sei schnelle Hilfe gefragt. Doch alltäglich sei das nicht. Normalerweise, betont er lachend, würden Gäste die Köthener Badewelt selbstverständlich unfallfrei verlassen - nach einem schönen Tag in der Badelandschaft oder Sauna.  

Bildquelle: MIDEWA, Christopher Bechert (links) und Auszubildener Steven-Tom Hanson im Außengelände der Köthener Badewelt, Vorbereitung Wasserprobe, Mai 2023