Provisorische Notleitung sicherte schnelle Versorgung

Die Einwohner der zur Stadt Weißenfels gehörenden Orte Uichteritz und Lobitzsch werden seit Samstagnacht über eine oberirdische Notleitung mit Trinkwasser versorgt. "Es gab einen Rohrbruch, sodass die Wasserversorgung unterbrochen war. Wir haben sofort reagiert. Ein großes Dankeschön an alle, die am Wochenende toll mitgearbeitet haben, sodass wir die Notleitung kurz vor Mitternacht in Betrieb nehmen konnten", informiert Thomas Civeyrac, operativer/technischer Leiter der MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH. Er hatte am Wochenende Bereitschaft und koordinierte unter anderem die Kommunikation mit den MIDEWA-Kunden. Informiert wurde sowohl auf der Internetseite des Unternehmens als auch über eine Bandansage am Telefon. Die Verteilung des "Mobilen Trinkwassers" an die betroffenen Bewohner erfolgte in Abstimmung mit Ortsbürgermeister Andreas Korch, der den Mitarbeitern des Wasserversorgers für deren Einsatz dankt: "Das war super und eine Top-Leistung unter widrigen Bedingungen." 

Wie Alexander Wehling berichtet, gab es auf der Versorgungsleitung zwischen Markwerben und Uichteritz am Samstag einen Rohrbruch auf der Trinkwasserleitung, die 20 Zentimeter im Durchmesser misst. "Der betroffene Bereich befand sich im Überschwemmungsgebiet der Saale, was die Arbeiten zusätzlich erschwerte", erklärt der Leiter Technischer Kundendienst in der MIDEWA-Niederlassung Saale-Weiße Elster, der ebenfalls für die Bereitschaft eingeteilt war. "Wir haben von dem Rohrbruch erfahren, weil uns Anwohner aus Uichteritz, Markwerben und Lobitzsch informierten, dass sie kein Wasser hatten", schildert Alexander Wehling. "Wir sind sofort rausgefahren und konnten das Leck relativ schnell lokalisieren." Acht MIDEWA-Mitarbeiter der Versorgungsbereiche Burgenland und Merseburg waren über Stunden im Einsatz. 

Rund 2 000 Einwohner sind betroffen gewesen. In Uichteritz und Lobitzsch war die Wasserversorgung am Samstag zwischen 12.30 Uhr und Mitternacht unterbrochen, in Markwerben konnten die Anwohner bereits gegen 16 Uhr wieder wie gewohnt Trinkwasser aus dem Hahn nutzen. Über eine oberirdische Notleitung von circa 120 Metern konnte die Versorgung der Haushalte zügig wieder gewährleistet werden. Zwischenzeitlich kümmerte sich die MIDEWA darum, dass die Verbraucher mit "Mobilem Trinkwasser" versorgt wurden, um zum Beispiel einen Kaffee zu kochen oder Babynahrung zuzubereiten. Die Fünf-Liter-Kanister wurden unter anderem am Erdmann-Neumeister-Platz in Uichteritz bereitgestellt und auch zu den Kunden nach Hause gebracht. "Wir haben insgesamt fast fünf Paletten verteilt", sagt Thomas Civeyrac. Auf einer Palette befinden sich 140 Fünf-Liter-Kartons.

Zur Ursache des Schadens könne man nur Vermutungen anstellen, sagt Alexander Wehling. Auslöser könnte der Frost Anfang des Jahres gewesen sein oder auch der hohe Grundwasserstand. "Ansonsten ist die Leitung sehr robust. Wir hatten hier vor 14 Jahren den letzten Rohrbruch."

Bis auf weiteres wird die oberirdische Notleitung weiter in Betrieb bleiben, da eine Reparatur des Rohrschadens bei den momentanen Witterungsbedingungen schwierig sei. Problematisch, so Alexander Wehling, sei vor allem der hohe Grundwasserspiegel. Aber man prüfe bereits, ob ein neuer Leitungsabschnitt im horizontalen Bohrspülverfahren in die bestehende, defekte Graugussleitung eingezogen werden kann. Die vorbereitenden Arbeiten, wie Genehmigungsverfahren und Planung, seien bereits veranlasst. 

Thomas Civeyrac und Alexander Wehling bedanken sich vor allem bei der Feuerwehr von Uichteritz für die Unterstützung. Auch Ortsbürgermeister Andreas Korch habe die Arbeiten intensiv begleitet und der MIDEWA zur Seite gestanden.