Präzisionsarbeit am Heizkraftwerk

Der Umbau des Heizkraftwerkes der Wärme- und Energiegesellschaft mbH (W-EG) in der Stadt Gräfenhainichen ist Anfang Juli sichtbar vorangegangen: Die beiden Silos und der Schornstein wurden geliefert und montiert. "Es ist alles nach Plan gelaufen", freut sich Christoph Künzel, Bereichsleiter Elektro- und Energietechnik bei der MIDEWA. Das Unternehmen ist mit 49 Prozent an der W-EG beteiligt. Mit 51 Prozent hält die Stadt Gräfenhainichen die Mehrheit. Bürgermeister Enrico Schilling überzeugte sich zuletzt auf der Baustelle vom reibungslosen Fortgang der Arbeiten und ist zuversichtlich, dass die neue Anlage im Herbst in Betrieb gehen kann. 

Mit der Umstellung des Heizkraftwerkes in der Lindenallee passt sich die W-EG gesetzlichen Vorgaben zur Reduktion fossiler Energieträger an. Die Zukunft der Energieerzeugung gehört nachhaltig erzeugten Alternativen zu Öl und Gas als Brennstoff. Der Stadtrat befürwortete die schrittweise Umstellung auf Holzpellets bereits vor einiger Zeit. 

Nachdem in den vergangenen Monaten umfangreiche Vorarbeiten erfolgt sind, konnten in der vergangenen Woche die beiden, jeweils 600 Kilogramm schweren Silos aufgestellt werden. Präzisionsarbeit für den Kranführer. Die elf Meter hohen Anlagen, in denen später die Holzpellets gelagert werden, verfügen jeweils über ein Fassungsvermögen von maximal 50 Kubikmeter. "Über eine integrierte Füllstandsmessung können wir den Verbrauch an Holzpellets genau ablesen und auf dieser Basis rechtzeitig entscheiden, wann wir die nächste Bestellung auslösen müssen", erläutert Christoph Künzel.

Der 16 Meter hohe Schornstein ist in der vergangenen Woche an seinem neuen Standort im Heizhaus platziert und durch eine circa zwei mal ein Meter große Dachluke eingefädelt worden. Auch hier habe es, wie schon beim Aufstellen der Silos, keine Probleme gegeben, konstatiert Christoph Künzel am Ende des Tages. 

In den kommenden Monaten wird nun die gesamte Verrohrung zwischen den einzelnen Anlagenteilen hergestellt. Außerdem muss nun der neue Teil der Energieerzeugung in das bestehende Netz eingebunden werden.

Künftig, erinnert Bürgermeister Enrico Schilling, soll der Wärmebedarf der angeschlossenen Haushalte zu circa 75 Prozent durch den Einsatz von Holzpellets gedeckt werden. Für die restlichen 25 Prozent wird bis auf Weiteres noch Erdgas als Energieträger genutzt. Das Ziel sei es jedoch, in absehbarer Zeit die gesamte Anlage umweltfreundlich zu betreiben.