Sie sind 365 Tage des Jahres rund um die Uhr im Einsatz, sichern die Versorgung mit Trinkwasser und sind damit kaum ersetzbar. Doch derzeit nimmt Olaf Grosser, Bereichsleiter der MIDEWA im Burgenlandkreis, einige Hochbehälter nach und nach vom Netz. Eine gut geplante Verschnaufpause für die normalerweise pausenlos beanspruchten Anlagen in seinem Versorgungsbereich.
"Wir nutzen traditionell den Beginn des Jahres, wenn es noch zu kalt ist, um Versorgungsleitungen zu erneuern, für unsere Hochbehälter", informiert Olaf Grosser. Die werden jetzt gründlich geputzt, um die Trinkwasserqualität permanent auf hohem Niveau gewährleisten zu können. In dieser Woche stehen Thierbach und Kleinhelmsdorf auf dem Plan.
Das sei, so Olaf Grosser, im Grunde nichts anderes als der Frühjahrsputz zu Hause. Mehrere Mitarbeiter aus seinem Bereich rücken Ablagerungen an den Innenwänden der Hochbehälter zu Leibe und entfernen diese sorgfältig. Dazu nutzen sie nur Wasser und Besen. Geputzt wird ohne chemische Zusätze und ohne Hochdruckreiniger. "Unser Trinkwasser hat bestimmte Inhaltsstoffe und da die Behälter ständig mit Wasser gefüllt sind, kommt es nach einer gewissen Zeit zu Ablagerungen, die wir jetzt beseitigen", schildert der MIDEWA-Bereichsleiter. Gleichzeitig würde man die Gelegenheit nutzen, die leeren Speicher in baulicher Sicht zu inspizieren.
Die erste Kammer des Hochbehälters Thierbach mit einem Fassungsvermögen von 250 Kubikmeter ist bereits gereinigt. Am 20. Januar teilte das zuständige Gesundheitsamt mit, dass die Qualität des Trinkwassers in Ordnung ist. Falls das nicht der Fall gewesen wäre, hätten Olaf Grossers Kollegen noch mal zum Besen greifen müssen. "Trinkwasser ist ein Lebensmittel und dessen Qualität genießt immer oberste Priorität", unterstreicht der Bereichsleiter.
Wenn die Hochbehälter, von denen es im Versorgungsbereich Burgenland der MIDEWA zwölf gibt, nicht für den zeitigen Frühjahrsputz angemeldet sind, dienen sie als zuverlässige Wasserreserve im Fall einer Versorgungsunterbrechung. Dabei arbeiten die Anlagen nicht losgelöst voneinander, sondern bilden in Summe "ein komplexes System", wie der erfahrene Bereichsleiter erklärt: "Das Herzstück bildet unser Hochbehälter in Stößen, der über die Fernwasserversorgung gespeist wird. Über ein Pumpwerk wird das Wasser aus Stößen weiter nach Thierbach geschickt, von hier aus nach Kleinhelmsdorf, weiter nach Droyßig, Mansdorf und Sautzschen. Die Behälter gleichen sich aus - sie sind also immer bis zu einem gewissen Wasserstand gefüllt."
Damit dieses komplexe System weiterhin funktioniert und darüber die Versorgung der MIDEWA-Kunden gewährleistet ist, müssen die Behälterreinigungen sorgfältig vorbereitet werden. "Die meisten Hochbehälter verfügen über zwei Kammern. Wir reinigen immer nur eine, die andere bleibt in Betrieb", sagt Olaf Grosser.
Die zweite Kammer des Behälters Thierbach ist ab Mitte der Woche dran. Seit Montag wird die erste Kammer in Kleinhelmsdorf gründlich geputzt, nachdem das Wasser darin sukzessive ins Netz abgegeben wurde. Am Ende bleibt nur einer kleiner Rest, der abgepumpt wird, bevor sich die MIDEWA-Mitarbeiter unter strengen Hygiene- und Arbeitsschutzvorkehrungen ins Innere begeben.
Nach Thierbach und Kleinhelmsdorf kümmern sich Olaf Grossers Kollegen in diesem Jahr noch um Droyßig, Stößen und Wittgendorf. Damit sei wenigstens der Frühjahrsputz auf Arbeit erledigt, scherzt der Bereichsleiter. 2026 geht das Prozedere von vorne los: Dann sind die übrigen Hochbehälter im Burgenlandkreis für eine kleine Verschnaufpause vorgemerkt.