Was im Notfall zu tun wäre

Während einer Notfallübung haben Mitarbeiter der MIDEWA und Feuerwehrleute am Mittwochnachmittag in Querfurt gemeinsam geprobt, wie man eine verunglückte Person aus dem Hochbehälter retten könnte und die Abläufe im Detail besprochen.

"Solche Übungen sind immens wichtig, um im Ernstfall zu wissen, wie die Bedingungen vor Ort sind und worauf man sich einstellen muss. An diesem Behälter ist der Einstieg zum Beispiel sehr eng, was man auch bei der Wahl der Ausrüstung berücksichtigen muss", erklärt Kevin Thiele. Er ist an diesem Nachmittag in Querfurt in doppelter Funktion dabei: als Mitarbeiter der MIDEWA und stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Querfurt. 

Der Behälter ist acht Meter tief. "Wir hatten zwar noch nie den Fall, dass wir eine Person aus einem Behälter retten mussten. Aber der Sinn dieser Übung ist ja auch, dass wir bestmöglich vorbereitet sind. Es kann immer etwas passieren", weiß Christine Gronwald, Krisenmanagerin der MIDEWA. Es könnte zum Beispiel jemandem übel werden, so dass die Person unglücklich stürzt oder ausrutscht, so dass eine gefährliche Situation entstehen könnte.

Mit einem Dummy wurde geprobt, was in einem solchen Fall zu tun wäre. Wichtig war für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, dass man verschiedene Rettungstaktiken gemeinsam mit den örtlichen Einsatzkräften der Feuerwehr testen konnte. "Wir hatten bei dieser Übung die Möglichkeit, die sich eventuell ergebenden Varianten einer Rettung und die zum Einsatz kommende Ausrüstung live zu testen", sagt Markus Voigt, der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Querfurt. Sein Fokus lag zudem darauf, sich darüber auszutauschen und die Übung auszuwerten.

So kam bei der Übung zum Beispiel heraus, dass das Retten mit einer Seilwinde, die am Dreibock befestigt ist, nicht geeignet wäre. Deutlich besser funktionierte hingegen das Hochziehen der gesicherten "Person" über die Drehleiter. Wichtige Erkenntnisse für die Feuerwehrleute, die übrigens mit elf Frauen und Männern beteiligt waren. Gemeinsam schauten sich die Verantwortlichen der MIDEWA und der Feuerwehr auch die Rahmenbedingungen eines möglichen Einsatzes an. So soll etwa die Stellfläche für das Fahrzeug stärker befestigt werden, da der Untergrund bei schlechtem Wetter möglicherweise nicht stabil genug wäre. 

Der Hochbehälter Querfurt verfügt über zwei Behälterkammern, die normalerweise mit Trinkwasser gefüllt sind. Jede besitzt ein Fassungsvermögen von 250 Kubikmetern. "Da wir die eine Kammer in den kommenden Tage reinigen werden, war diese bereits leer, sodass wir dort die Notfallübung ansetzen und den Ernstfall in Ruhe durchspielen konnten", erklärt Nils Grünhage, der Leiter des zuständigen MIDEWA-Versorgungsbereiches Querfurt. Alle Behälter der MIDEWA werden in einem regelmäßigen Turnus gereinigt und auf bauliche Schäden hin überprüft, um die Versorgung der Bevölkerung im Falle einer Störung für eine gewisse Zeit weiterhin gewährleisten zu können.